Handelt es sich um ein neues Gebäude oder um ein saniertes Dach, sollten zusätzliche Belastungen durch eine PV-Anlage bereits miteingeplant sein und sich somit nicht negativ auf die Lebensdauer des Dachs auswirken.
Bei älteren Dächern sieht dies allerdings ganz anders aus.
Neben der zusätzlichen mechanischen Belastung der Dacheindeckung, durch das Anbringen einer PV-Anlage und auch damit verbunden dauerhaft einwirken von verschiedenen Kräften (Gewicht der Module und Halterungen, Windsog, Schneelasten usw.), kommen noch weitere Belastungen auf das Dach zu.
Eine Dacheindeckung ist nie wasserdicht, sondern lediglich regensicher.
Bei Starkregen, Schnee oder Wind können Niederschläge unter die Dachhaut gelangen.
Dafür hat das Dach in der Regel eine zweite Entwässerungsebene (z.B. Unterspannbahn, Unterdeckbahn, Aufdachdämmung usw.). Sollte die zweite Dichtebene nicht mehr vorhanden sein (z.B. wurden hier früher oftmals Gewebeplanen verwendet, welche sich stellenweise auflöst nach wenigen Jahrzenten) oder nicht ausreichend dicht, kann sich schleichend zusätzliche Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion sammeln und dort zu größeren Schäden führen.
Bei älteren Gebäuden sind früher kaum bauphysikalische Überlegungen in die Planung miteingeflossen und es wurde auch kein großer Wert auf wärmebrückenfreies Dämmen gelegt.
Auch ist oftmals keine funktionierend Luftdichtbahn, Hinterlüftungsebene oder, noch schlimmer, eine falsch angeschlossene Dampfsperre vorhanden.
Dennoch funktionieren diese Dächer oftmals seit Jahrzenten und sind ohne erkennbare Schäden!
Warum das so ist, liegt an vielen Punkten, welche den Rahmen eines FAQs sprengen würden.
Eine bedeutende Rolle spielt dabei allerdings die Rücktrocknung im Sommer.
Durch die direkte Sonneneinstrahlung auf die Dachhaut, kann schadhaft anfallende Feuchtigkeit, wie z.B. Schwitzwasser, eindringende Niederschläge, Feuchtigkeit aus Konfektionen und auch ansammelndes Tauwasser an Wärmebrücken, übers Jahr gesehen austrocknen.
Wird die alte Dachkonstruktion, die nicht für eine PV-Anlage ausgelegt ist, dann von dieser überdeckt und somit beschattet, wirkt sich dies sehr stark auf den vorhandenen Austrocknungseffekt aus, sodass die Mängel in der Dachkonstruktion dann schließlich doch Folgen haben werden, wie z.B. Schimmel, Wasserschäden, Tragwerksschäden usw.